Automatikgetriebe spülen

Beim Wechsel bzw. Austausch des Automatikgetriebeöls kommt es immer wieder zu der Begrifflichkeit des Spülens. Doch was genau ist damit gemeint, das Automatikgetriebe zu spülen? Was benötigt du dazu und was gilt es zu beachten?

Was ist eine Getriebespülung?

Mit der Getriebespülung wird das Verfahren beschrieben, über welches ein im Getriebe enthaltenes Öl (ATF) vollständig entfernt und gleichzeitig durch ein neues Automatikgetriebeöl ersetzt wird. Quasi der Prozess, welcher aus dem Ölwechsel bekannt ist. Nur, dass beim Ölwechsel oftmals alte Ölreste im Motor enthalten bleiben. Bei der Getriebespülung wird das alte Öl deutlich gezielter entfernt.

Die Spülung des Automatikgetriebes wird auch zur regelmäßigen Wartung empfohlen. Denn während der Schmierung im Automatikgetriebe lösen sich aufgrund der Reibung Metalle und es entstehen weitere Ablagerungen, die sich im Ölfilm binden. Dadurch verliert das Automatikgetriebeöl an Schmierfähigkeit und letztlich an Leistung. Durch die Spülung wird das gesamte Öl entfernt, damit das neue Getriebeöl seine volle Leistung entfalten kann.

Folgen fehlender Getriebespülungen

Ohne die Getriebespülung bleiben immer Reste vom alten Automatikgetriebeöl im Getriebe und vermischen sich erneut mit dem neuen Öl. Dadurch verlassen einzelne Ablagerungen oder Partikel gar nicht mehr das Getriebe und beschleunigen die Verunreinigung des gesamten Öles. Dies führt wiederum zu einem beschleunigten Verschleiß des Getriebes.

Wann eine Getriebespülung nicht notwendig ist

Auch wenn die Spülung sehr viele Vorteile mit sich bringt, gibt es auch Situationen, in denen eine solche Spülung nicht empfehlenswert ist. Einige davon haben wir Ihnen hier aufgelistet:

  1. Neufahrzeuge: Bei neuen Autos genügt es, wenn das Öl klassisch ausgewechselt wird. Hier wird keine Getriebespülung benötigt.
  2. Getriebeprobleme: Beim einem bereits bestehendem Getriebeproblem, wie dem Rutschen, Ruckeln oder lautem Schaltverhalten. Dann würde die Spülung diese Probleme eher nur verstärken.
  3. Lange Standzeiten: Stand das Auto sehr lange, können sich Ablagerungen im Getriebe gebildet haben. Durch die Spülung würden diese nur weiter im Getriebe verteilt und verhielten sich nachteilig.
  4. Guter Getriebezustand: Befindet sich das Getriebe aufgrund regelmäßiger Wartungen in einem guten Zustand, genügt ein normaler Ölwechsel.

Getriebespülung selber durchführen

Bei der Spülung des Automatikgetriebes handelt es sich um einen anspruchsvollen Prozess, welcher nur mit extremer Sorgfalt und einigen Vorkenntnissen durchgeführt werden sollte. Haben Sie dies nicht, sollten Sie sich an einen erfahrenen Mechaniker wenden.

Möchten Sie die Spülung selbst am Getriebe durchführen, sollten Sie dies in den folgenden Schritten durchführen:

  1. Das Auto auf eine ebene Fläche fahren und die Handbremse betätigen
  2. Ölablassschraube des Automatikgetriebes lösen und das Getriebeöl ablassen.
  3. Nutzen Sie eine neue Ölablassschraube, um das Getriebe wieder zu verschließen.
  4. Füllen Sie nun in das Automatikgetriebe ein empfohlenes Reinigungs- oder Spülöl ein. Achten Sie dabei auf die zulässige Maximalmenge.
  5. Starten Sie den Motor und lassen diesen einige Minuten laufen, damit das Reinigungsmittel- bzw. Spülöl innerhalb des Getriebes zirkulieren kann.
  6. Beginnen Sie nun mit dem Schalten in verschiedene Gänge. Verweilen Sie dabei immer kurzzeitig in dem jeweils geschalteten Gang.
  7. Lassen Sie den Motor nun noch einmal im Leerlauf etwas laufen.
  8. Lösen Sie die Ölablassschraube, um das Spülöl abfließen zu lassen. Danach verschließen Sie das Getriebe erneut mit der Ölablassschraube.
  9. Befüllen Sie das Getriebe nun mit dem neuen Automatikgetriebeöl. Achten Sie darauf, dass die vom Hersteller empfohlene Automatikgetriebeöl Spezifikation verwendet wird.
  10. Starten Sie nun erneut den Motor, um das neue ATF zirkulieren zu lassen.

Reinigung- und Spülöl

Welches Öl können Sie zur Spülung verwenden? Private Schrauber verwenden dazu oft ein günstiges Automatikgetriebeöl, da diese primär dafür ist, die restlichen Ablagerungen im Getriebe aufzunehmen und anschließend nach kurzer Zeit wieder abgelassen und entsorgt zu werden.

Spezielle Spülöle sind jedoch mit speziellen Additiven versehen, um die Ablagerungen und Verunreinigungen im Getriebe noch gezielter vornehmen zu können. Und eben, um sicherzustellen, dass es zu keinen Schäden am Getriebe kommt. Eine Informationen zum geeigneten Spülöl finden Sie unter anderem in Ihrem Fahrzeughandbuch. Ansonsten lohnt sich das Fragen bei der Werkstatt.

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